Der Name Gellert kommt von Göllhart (gelichtete Hard), denn das Gebiet musste als Teil der Stadtbefestigung waldfrei sein. Basler Familien bepflanzten dort Obst- und Rebgärten. An der St. Jakobs-Strasse, der Ausfallstrasse ins Birstal stand ab 1824 das Sommercasino in einem ausgedehnten Park. Die Stadtmauern wurden ab 1859 sukzessive geschleift, Türme abgerissen und die Gräben aufgefüllt und das Land als Bauland freigegeben. Das St. Alban-Tor blieb erhalten. Kaufleute, Banquiers und Industrielle, das sogenannte Grossbürgertum, errichten ihre Villen mit grosszügigen Parks entlang des Grüngürtels des Aeschengrabens und St. Alban-Anlage, ebenso entlang der Gellert- und der St. Jakobsstrasse. Dazu kamen villenähnliche Wohnhäuser in Reihenbebauung wie an der Angensteinerstrasse und später, gegen Ende des 19. Jahrhunderts Reihen-Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser für Bürgerliches Wohnen, beispielsweise an der Grellingerstrasse.
Hansjörg Huck, Vor dem St. Alban-Tor: Flurnamen und Ortsbezeichnungen (gekürzte Version)
So wandelte sich das Gellert vom grossbürgerlichen zum bürgerlichen Quartier. Ab den 1920-er Jahren wuchs die Bevölkerung des Gellerts stark. 1939 gründete das Diakonat Bethesda das Bethesdaspital an der Gellertstrasse. Das Gellertfeld, wo sich eine der letzten zusammenhängenden Landreserven der Stadt befand, wurde ab 1952 nach einem Gesamtplan mit mehrgeschossigen Wohnbauten und der Gellertkirche bebaut. Bis in die 1970er Jahre verdichtete sich das Quartier zunehmend. 1966 begann der Bau des Autobahn-„Gellertdreiecks“. Die Osttangente wird entlang dem Bahntrassee geführt, was zu einer starken räumlichen Zäsur führte. Zunehmend siedeln sich auch Arbeitsplätze in Banken, Versicherungen und anderen Unternehmen an. Bis heute ist das Gellert ein stark durchgrüntes, aber auch von Verkehr geprägtes Quartier.